Image by Alexandra_Koch from Pixabay
Ausgeskypt – Im Mai 2025 ist nun endgültig Schluss: Microsoft stellt Skype ein.
Es gibt Software, die kommt und geht – und dann gibt es Software, die eine Ära prägt. Skype war Letzteres. Im Mai 2025 wird der Dienst nach über 20 Jahren endgültig eingestellt. Damit verschwindet nicht nur eine Anwendung, sondern ein ganzes Stück Netzkultur, das für viele den Beginn des digitalen Kommunizierens markierte. Zeit für einen Nachruf auf eine Legende der Online-Kommunikation.
Die Anfänge: Eine Revolution in der Kommunikation
Als Skype 2003 von Niklas Zennström und Janus Friis gegründet wurde, war es eine echte Sensation. Kostenlos telefonieren über das Internet? Damals klang das fast zu gut, um wahr zu sein. Doch dank der innovativen Peer-to-Peer-Technologie war es plötzlich möglich, Sprach- und Videogespräche in guter Qualität zu führen – unabhängig von Standort oder Telefonanbieter.
In den Nullerjahren war Skype das Synonym für Videoanrufe. Wer in Fernbeziehungen lebte, internationale Geschäftskontakte pflegte oder einfach nur mit Freunden chatten wollte, nutzte Skype. Es war das Tool, das Distanzen überbrückte und Videoanrufe salonfähig machte.
Der Aufstieg: Von der Innovation zum Industriestandard
Mit steigender Beliebtheit folgten große Übernahmen: 2005 kaufte eBay Skype für 2,6 Milliarden US-Dollar, später übernahm Microsoft 2011 den Dienst für 8,5 Milliarden US-Dollar – die bis dahin größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte. Der Plan: Skype als zentrale Kommunikationsplattform in Windows- und Office-Produkten integrieren.
Für einige Jahre schien Skype unaufhaltbar. Skype for Business wurde zur Standardlösung für Unternehmen, Windows-Nutzer bekamen die Software vorinstalliert, und selbst in TV-Serien und Nachrichtenstudios wurde „Skypen“ zum festen Begriff. Skype war nicht nur eine App – es war eine Marke, ein Synonym für digitale Gespräche.
Der Niedergang: Vom Platzhirsch zur Randerscheinung
Doch mit der Zeit begann der Stern zu sinken. Neue Konkurrenten wie WhatsApp, Zoom, Microsoft Teams und Google Meet boten schnellere, benutzerfreundlichere Alternativen. Während Skype auf seiner alten Infrastruktur aufbaute und mit überladenen Updates kämpfte, setzten andere Anbieter auf Cloud-Technologien und optimierte mobile Anwendungen.
Besonders die Pandemie 2020 war der Wendepunkt: Während Zoom explosionsartig wuchs, blieb Skype auf der Strecke. Unternehmen wechselten zu Microsoft Teams, während private Nutzer auf WhatsApp und FaceTime setzten. Skype wurde langsam, sperrig – und schließlich überflüssig.
Das Ende: Microsoft zieht den Stecker
Im Mai 2025 ist nun endgültig Schluss: Microsoft stellt Skype ein. Ein Stück Softwaregeschichte verschwindet, und mit ihr viele Erinnerungen an unzählige Videoanrufe, internationale Freundschaften und Geschäftsmeetings.
Doch Skype hat die digitale Kommunikation revolutioniert. Es hat uns gezeigt, wie einfach es sein kann, mit Menschen weltweit zu sprechen – und damit den Grundstein für viele moderne Kommunikationsplattformen gelegt.
Ein Blick in die Zukunft: Was bleibt?
Auch wenn Skype verschwindet, lebt seine Idee weiter. Dienste wie Microsoft Teams, Zoom und WhatsApp haben das Erbe übernommen und weiterentwickelt. Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, hat sich verändert – aber der Gedanke, dass Menschen unabhängig von Ort und Zeit miteinander sprechen können, bleibt bestehen.
Skype war mehr als nur ein Programm. Es war ein Stück Netzkultur, das Menschen über Grenzen hinweg verbunden hat. Also: Ein letzter Anruf – auf Skype. 🍷
Farewell, alter Freund.